Klassentreffen
Zu verstehen, was geschehen ist, ist nicht leicht. Sehe ich jetzt nach links, betrachte in der aufgehenden Sonne das morgens das friedlich und entspannt aussehende Gesicht von Sabine, ist es wie ein Wunder für mich. Jahrelang hatten wir uns nicht mehr gesehen, um genau zu sein, fünfundzwanzig, hatten uns aus den Augen verloren. Vor ein paar Monaten wurde ich angeschrieben, dass wir nach diesem viertel Jahrhundert ein Klassentreffen machen wollten. Ein paar meiner alten Kameraden hatten sich zusammengetan und versucht, die ehemaligen Schüler unserer Abschlussklasse zusammenzubekommen. Es war kaum möglich, besonders bei den Mädels wurde es aufgrund Heirat und Nachnamenwechsel schwer. Einige konnten nicht mehr ermittelt werden, andere hatten keine Zeit, waren zu weit fortgezogen. Ein kleines Häufchen blieb übrig, die sich treffen wollten. Besser wenige als keine. Also war ich darauf gespannt, wer sich angemeldet hatte, und kommen würde. Ich wollte es zuvor nicht wissen, fand spannend, ob ich sie sofort wiedererkennen würde.
Endlich kam der Abend und ich machte mich fertig, wie ich es tat, wenn ich ausging. Sauber, ordentlich und ein wenig Duftstoff auf die Haut, und schon war ich fertig. Bis zu dem Treffpunkt war es zum Glück nicht weit und ich schaffte es zu Fuß, auch wenn es ein längerer Spaziergang war, es spielte keine Rolle. Sich die Füße vertreten, war nicht schlecht. Eine dreiviertel Stunde später kam ich an, betrat das Restaurant, in dem das Treffen stattfinden sollte.
Zu meiner Überraschung waren ein paar meiner ehemaligen Mitschüler bereits anwesend und es gab ein lautes Hallo. Ein paar von ihnen hatte ich zwischendurch gesehen, andere seit dem letzten Tag in der Schule nicht mehr. Erkennen konnte ich jeden von ihnen und wusste sogar ihre Namen, was mich wunderte, merken konnte ich sie mir sonst nie.
Ein paar Worte, und es kam mir vor, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Fast alle sahen aus wie damals, waren nur um die Jahre gealtert, aber ansonsten war alles vertraut, als wenn es die Zeit dazwischen nicht gegeben hatte. Natürlich waren die ersten Fragen vorprogrammiert und Standard. Was machst du, bist du verheiratet, hast du Kinder und alles, was man über den Werdegang des anderen wissen wollte. Damit konnte man sich lange aufhalten, war teilweise überraschend, wohin sich manche Wege gerichtet hatten.
Bis zum Essen war ein wenig Zeit und langsam trudelten alle ein, die sich angemeldet hatten. Unter anderem kam Sabine durch die Tür und es gab mir einen Stich in die Seite, sie zu sehen. Ich konnte mich gut daran erinnern, wie sehr ich sie damals gemocht, bewundert hatte. Sie war für mich etwas besonders gewesen, fühlte mich in ihre Nähe gezogen. Leider kamen wir uns nie näher, sprachen ein paar Worte miteinander, mehr nicht. Heimlich hatte ich sie im Unterricht beobachtet, sie angehimmelt, doch sie hatte kein Auge für mich übrig gehabt, schielte nach anderen Jungs, hauptsächlich Ältere. Bei ihr hatte ich keine Chance gehabt, und als schüchterner Junge, der ich damals war, schon gar nicht. Sie blieb ein Wesen aus einer anderen Welt für mich, war ein großer Teil meiner Träume dich ich mit nach Hause nahm. Hier lag ich oft auf meinem Bett, schloss meine Augen und sah sie vor mir, stellte mir vor, wie es wäre, wenn sie für mich erreichbar wäre. Mehr war für mich nicht machbar, davon war ich überzeugt.
Als sie zu uns kam, beobachtete ich sie, ihren grazilen Gang, ihre wunderbare Figur, die sie zur Schau stellte. Alles an ihr war dafür gemacht, sie zu bestaunen, alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und um bewundert zu werden. Dieser Ausstrahlung war sie sich bewusst und ich war mir sicher, dass sie es genoss, wenn Augen auf ihr ruhten, sie geradezu verschlangen. Männer von anderen Tischen drehten sich teilweise um, ließen ihre Blicke über ihren Körper wandern.
Stolz und mit erhobenem Kopf, kam sie zu uns herüber und begrüßte alle herzlich mit Küsschen auf die Wange. Dabei war interessant, dass sie nicht überheblich rüberkam, anscheinend keine Allüren hatte. Sie genoss es sicher im Mittelpunkt zu stehen, trotzdem hatte ich den Eindruck, als wenn sie sich nicht dabei verstellte. Als einer der letzten ihrer Begrüßungsrunde, kam sie zu mir und lächelte mich an.
„Freut mich sehr dich zu sehen Michael, lange nichts mehr voneinander gehört!“, meinte sie und ich fühlte mich geschmeichelt, dass sie trotz allem meinen Namen nicht vergessen hatte. Bevor ich ihr Antworten konnte, beugte sie sich vor und die unvermeidlichen Küsschen trafen meine Wangen. Dabei konnte ich ihren Duft erkennen, süß und anziehend, nicht zu aufdringlich, ein Aroma, das zu ihr passte. Sie selber sog die Luft ein, und als sie sich von mir entfernte, sah sie mir kurz in die Augen.
„Du riechst gut!“, meinte sie und ich fühlte mich geschmeichelt. Dieses Duftwasser benutzte ich nur zu bestimmten Anlässen, meistens, wenn ich essen ging.
„Danke, du aber auch!“, kam über meine Lippen, mehr nicht. Sie wendete sich den anderen zu und damit war mein Treffen mit ihr vorbei. Ich ging nicht davon aus, dass ich sie später länger mit mir unterhalten würde.
Das Essen war nichts Überragendes, aber gut. Wir unterhielten uns währenddessen, tranken ein paar Drinks, schwelgten in den Erinnerungen, die sich in unseren Köpfen gehalten hatten. Zu meinem Erstaunen waren es mehr als ich gedacht hätte. Mehrmals brachten mich meine ehemaligen Mitschüler auf Ereignisse, die nicht mehr präsent gewesen waren. Von anderen wusste ich nichts mehr, war darüber erstaunt. Sie waren komplett aus meinem Gedächtnis gestrichen worden. Währenddessen schielte ich oft zu Sabine herüber, die sich angeregt mit anderen Mädels aus unserer Klasse unterhielt.
Der Abend wurde lang und das Lokal war nicht dafür ausgelegt, Gäste länger als bis zu einer bestimmten Abendzeit zu bewirten. Wir waren inzwischen um ein paar Leute geschrumpft, der harte Kern übrig geblieben, wollten nicht Feierabend machen. Daher einigten wir uns darauf anschließend in eine Kneipe zu gehen, die um die Ecke war. Es war eine nett und warm eingerichtete Gaststätte mit gehobenem Anspruch. Hier ergatterten wir einen Tisch für uns alle, wenn wir auch gedrängt saßen. Zu meiner Überraschung setzte ich Sabine neben mich, wahrscheinlich, weil es gerade hinkam. Dieser Gedanken wurde schnell verdrängt, als Sabine sich an mich wendete.
„Mensch, wirklich lange nicht mehr gesehen, was machst du denn jetzt?“, war die Standardfrage, die ich an diesem Abend ein Dutzend Mal gehört hatte. Trotz allem war es mir ein Vergnügen, es für Sabine ein weiteres Mal zu wiederholen. Sie schien wirklich interessiert daran zu sein, hörte mir aufmerksam zu, nippte dabei an einem bestellten Glas Wein. Als ich meine kurze Abhandlung über mein Leben abgerissen hatte, nickte sie mir lächelnd zu.
„Hört sich interessant an. Hätte ich nicht gedacht!“, meinte sie und ich sah sie fragend an.
„Warum nicht?“
„Du warst früher ein sehr introvertierter Mensch, jemand mit dem man schlecht warm werden konnte. Wie es aussieht, hat es sich gelegt, sehr angenehm!“
Ein Kompliment von ihr zu bekommen war für mich das größte an diesem Abend.
„Ist heute auch nicht viel anders. Ich mag es nicht mich in den Vordergrund zu drängeln, beobachte lieber aus dem Hintergrund.
Und was machst du jetzt?“, versuchte ich das Thema von mir auf sie zu lenken. Es interessierte mich wirklich, hatte nichts davon mitbekommen, was sie zuvor erzählt hatte.
„So wie den ganzen Abend schon?“, fragte sie, ging nicht darauf sich selber ein. Es verwirrte mich und ich wusste nicht gleich, wie ich mit der Situation umgehen sollte.
„Bitte?“, hakte ich nach, wollte es nicht wahrhaben, dass sie es bemerkt hatte.
„Es war für mich nicht zu übersehen, dass du mich beobachtet hast. Wir Frauen merken das!“, führte sie aus und ich fühlte mich für einen Moment ertappt, nicht wohl in meiner Haut.
„Ich habe andere auch angesehen!“, versuchte ich mich zu verteidigen, biss bei ihr damit auf Granit.
„Ja, hast du, aber anders, offen. Mich hast du heimlich aus dem Augenwinkel angeschaut, damit ich es nicht merke!“
Aus dieser Sache kam ich nicht mehr heraus, war schuldig wie die Katze im Goldfischglas. Daher blieb mir nichts anders übrig, als es zuzugeben, auch wenn es mir peinlich war.
„Erwischt!“, meinte ich und schmunzelte Sabine an, die mich mit einem fröhlichen Blick betrachtete.
„Den ganzen Abend habe ich mich gefragt, warum du es machst. Früher hast du mich nie angesehen, dich sogar abgewendet, wenn ich zu dir rübergesehen hatte!“
Dies war mir nicht mehr bewusst, ich hatte immer angenommen, dass Sabine sich mir niemals zugewendet hatte. Vielleicht war es in meinem Unterbewusstsein versickert.
„Das weißt du noch?“, fragte ich erstaunt, versuchte mit dieser Frage Zeit zu gewinnen.
„Oh ja, das weiß ich noch genau. Ich habe mich oft gefragt, ob du mich nicht mochtest. Eigentlich fand ich dich immer Süß. Ein unschuldiger Junge, nett anzusehen, schüchtern, aber mit dem gewissen Etwas. Irgendwann habe ich es aufgegeben, war leider selber zu dumm, auf dich zuzugehen!“
Jetzt war ich erstaunt, konnte nicht glauben, was Sabine gerade sagte.
„Ich glaube nicht, dass ich für dich interessant gewesen wäre. Die Jungs, auf die du es abgesehen hattest, waren mir alle über. Älter, kräftiger, besser aussehend!“
Sabine lachte, sah mir mit glänzenden Augen in die meinen.
„Das hast du geglaubt? Wirklich? Zu der Zeit war es eine Art Wettbewerb zwischen uns Mädels, wer welchen bekommen könnte, das hieß aber nicht, dass wir sie wirklich haben wollten. Im Gegenteil, ich mochte sie nicht sonderlich, waren aufgeblasene Gockel, die meinten, alleine wegen ihnen würde sich die Welt drehen und das auch noch um sie herum. Mein Mann war ein Mensch wie du, intelligent, jemand der wusste, was er wollte. Er war wie du, die graue Eminenz im Hintergrund. Ein Mann, an den ich mich anlehnen konnte, mich in seiner Nähe sicher fühlte, kein Playboy. Leider lebt er seit Jahren nicht mehr und mir ist bis heute kein anderer über den Weg gelaufen, der in mir dieselben Gefühle ausgelöst hat wie bei ihm!“
„Das tut mir leid!“, bekundete ich aufrichtig und Sabine lächelte mich an.
„Schon gut. Ist lange her. Irgendwann habe ich es aufgegeben, nach einem neuen Mann zu suchen, wollte es auf mich zukommen lassen!“
„Und nicht fündig geworden?“, fragte ich neugierig und Sabine sah mir tief in die Augen.
„Doch. Bin ich!“
„Das ist schön. Ich hoffe ihr seid glücklich miteinander!“, wünschte ich ihr und erkannte bei ihr einen seltsamen Blick.
„Kann ich dir nicht sagen. Er weiß noch nichts davon!“
Jetzt sah ich sie überrasch an.
„Wie, er weiß noch nichts davon. Wie geht so was. Ist er ein berühmter Schauspieler in Hollywood, den du nicht bekommen kannst oder verheiratet, nicht mehr frei?“, fragte ich verwundert und sie schüttelte ihren Kopf.
„Nein, weder noch. Es ist auf der einen Seite kompliziert, auf der anderen ganz einfach!“
„Verstehe ich nicht. Also wenn ich jemanden interessant finde, würde ich an deiner Stelle auf ihn zugehen. Wer weiß, vielleicht fühlt er genauso, und es ist wirklich ganz einfach!“
Sabine nickte schwach und wollte gerade ein paar Worte sagen, als die anderen sich verabschiedeten. Es war eine fortgeschrittene Stunde und die meisten wollten nach Hause, hatten genug getankt oder waren müde. Einer nach dem anderen verabschiedete sich und zu meinem Erstaunen, waren Sabine und ich plötzlich alleine. Sie machte keine Anstalt aufzustehen, um zu gehen.
„Ich nehme noch einen. Wie ist es mit dir?“, fragte sie mich und ich musste nicht lange überlegen. Auf mich wartete niemand, warum sollte ich nach Hause gehen und alleine herumsitzen oder ins Bett gehen. Sabines Gesellschaft war allemal schöner, besser hätte es nicht sein können.
„Gerne!“, antwortete ich und wir bestellten, als eine Kellnerin vorbei kam, unsere Wünsche entgegen nahm.
„Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte sie mich auf einmal, als wenn sie den Faden verloren hatte.
„Dass ich an deiner Stelle selber dafür sorgen würde, es zu ändern, auf den anderen zugehen würde. Oft kommen Dinge nicht von alleine, und wenn man sie nicht selber anpackt, wird nichts daraus!“
Sabine nickte und zu meiner großen Überraschung beugte sie sich zu mir herüber, gab mir ein sanftes, weiches Küsschen auf die Lippen.
„Meinst du etwa so?“, hauchte sie mir danach ins Ohr, kaum zu verstehen bei der Lautstärke in der Kneipe.
Augenblicklich fing mein Herz an zu rasen. Mir wurde innerhalb von wenigen Augenblicken klar, was sie damit gemeint hatte und als sie sich von mir entfernte, mich anstarrte, war es wie ein Schock für mich, wenn auch ein positiver. Ich konnte es nicht glauben, war nicht dazu fähig mich zu rühren oder einen Ton zu sagen.
„Hat es dir gefallen?“, flüsterte mir Sabine zu, und ich war zu nichts anderem in der Lage als mit dem Kopf zu nicken. Ein sanftes Lächeln trat auf ihre Lippen, und es war ärgerlich, dass wir genau in diesem Moment von der Kellnerin gestört wurden, die die Drinks brachte.
Sie stellte sie auf den Tisch und fragte, ob wir noch einen Wunsch hätten.
„Die Rechnung bitte!“, verlangte Sabine ohne mich aus den Augen zu lassen, sprach laut genug, damit die Barfrau sie verstehen konnte. Sie ging sofort und wir saßen uns für einen Moment schweigend gegenüber. Zwischen uns hatte sich eine gewaltige Spannung aufgebaut, mein Herz schlug wie wild gegen meine Rippen, mein Mund wurde trocken.
„Es war wundervoll!“, kam mir mit rauer Stimme über die Lippen und Sabine setzte ein breiteres Lächeln auf.
„Das freut mich. Was hältst du davon, wenn wir es an einem anderen Ort vertiefen? Zu dir oder zu mir?“
Eine Frage, die mir eine Frau das erste Mal in meinem Leben stellte. Wie lange hatte ich darauf gewartet und jetzt war es soweit. Vor mir saß die unerreichte Liebe meiner Jugend und hatte genau diesen Satz gesagt. Ein Traum wurde wahr.
Als die Kellnerin kam, bezahlte ich wie nebenbei, gab ein großzügiges Trinkgeld. Danach standen wir auf und ich half Sabine in ihren Mantel. Zusammen verließen wir das Lokal, stiegen in ein Taxi ein, das mit einigen anderen in der Nähe der Kneipe auf Kundschaft wartete. Beide saßen wir hinten, Hände fanden sich, hielten einander fest. Kein Wort wurde gesagt. Beide hingen wir unseren Gedanken nach, waren wie in einem Kokon gefangen. Was um uns herum geschah, war nebensächlich.
Als wir bei mir ankamen, gingen wir in mein Haus, und als die Tür hinter mir zuschlug, war es wie ein besonderes Signal. Sabine drehte sich zu mir um und wir fanden einander, umschlagen uns. Lippen trafen aufeinander, vereinten sich zu einem zweiten, sanften Kuss, der fordernder wurde. Zungen drängten sich zwischen Zähne, vereinten und umschlagen sich, tasteten einander ab. Wir konnten nicht voneinander lassen, schafften es nicht unsere Mäntel auszuziehen, standen uns gegenüber ohne uns zu regen. Alleine die Nähe des anderen reichte uns für diesen Moment. Wahrscheinlich ging in ihr dasselbe vor sich wie bei mir. Wenn ich die Augen schloss, sah ich Sabine wie damals, als junges Mädchen, meine Traumfrau, die sie geblieben war. Ich stellte sie mir hinter ihrem Schultisch vor, konnte sie sogar riechen. Wie viele wusch sie damals ihre Haare mit Apfelschampon, ein Duft, der für mich über die Jahre präsent geblieben war. Jedes zweite Mädel hatte danach gerochen, Sabine intensiv. Wenn ich hinter ihr ging, meinte ich es riechen zu können.
Diese Erinnerung war es, die mich von ihr lösen ließ, und meine Nase in ihre Haare versenkte. Der Duft von Apfel war hier nicht mehr, ein anderer reizte meine Riechnerven. Süß wie Sabine selber, ein leckerer Happen. Sabine hielt still, ließ mich ihr Aroma einatmen.
„Gefällt dir, was du wahrnimmst?“, flüsterte sie mir zu und ich nickte, nahm meinen Kopf zurück und sah ihr tief in die Augen.
„Es ist das Schönste, was ich mir jemals gewünscht habe. Hier mit dir zu sein, nach diesen vielen Jahren, ist die Erfüllung eines Wunsches, den ich nicht zu träumen wagte!“
Sabine lächelte.
„Aber hast du es trotzdem getan? Von mir geträumt?“, fragte sie und ich bestätigte es ihr.
„Ja, viele Tage und Nächte, selbst als wir nicht mehr in die Schule gingen, uns aus den Augen verloren hatten!“, bestätigte ich ihr.
„Du wirst es nicht glauben, aber ich auch. Oft habe ich mir in der Schule vorgestellt, wie es mit dir sein würde, habe von dir geträumt. War ich zuhause, konnte ich nichts essen, hatte keinen Hunger mehr. In mir loderte ein Feuer, das ich nicht löschen konnte. Du warst selbst bei meinem ersten Mal in meinen Gedanken, als ich meinen Augen schloss, warst du es, der mich zur Frau machte, nicht der Junge, der das Glück hatte, mich als Erster nehmen zu dürfen. Er sah ähnlich aus wie du, alles andere war anders, nicht die Erfüllung. Ein Erlebnis, das ich bis heute verfluche!“
Ich sah Sabine fassungslos an, konnte es nicht glauben, doch warum sollte sie mich anlügen, sie hatte keinen Grund dafür. Mit ihren Worten löste sie in mir eine Wärme aus, die ich nicht kannte. Es war ein Gefühl der unendlichen Vertrautheit, der Zugehörigkeit, es war eine starke Verbindung zwischen uns geknüpft worden.
Sabine ließ ihren Mantel fallen, genauso wie ich und während ich sie zu meinem Schlafzimmer führte, war ich wie in Trance, bekam es mit, als wenn ich Außenstehender wäre. Hier angekommen zogen wir uns gegenseitig aus, konnten es nicht erwarten den anderen zu sehen, trotzdem verlief es ruhig, ohne Hetze. Wir hatten Zeit, viel davon, mussten nichts überstürzen. Ein Kleidungsstück fiel nach dem anderen, und als wir uns endlich nackt gegenüberstanden, war es wie eine Hitzewelle, die über mir zusammenbrach. Beide waren wir aufs Höchste erregt, mir war es deutlich anzusehen. Weit stand mein Dicker von mir ab, war steif und hart wie selten zuvor. Er kam mir sogar größer vor als sonst, zuckte auf, als ich bemerkte, dass Sabine ihn betrachtete.
„Mach mich zu einer Frau, zu deiner Frau. Lass uns tun, als wenn es das erste Mal ist. Ich möchte es erleben, als wenn du es gewesen wärst, tilgte die schlechte Erinnerung aus meinem Gehirn, überschreibe sie!“, hauchte mir Sabine entgegen, hielt mir ihre Hand entgegen und ich nahm sie. Sabine führte mich zum Bett, ließ mich hier los und legte sich lang ausgestreckt auf die Decke, zog ihre Beine an und ließ sie weit auseinanderklaffen. Deutlich konnte ich ihr rasiertes Geschlecht sehen, es war leicht geöffnet, geschwollen und nass. Ein Anblick, der mich fast wahnsinnig machte. In mir brannte ein großes Feuer, erhitzte mich, ließ mir keine andere Wahl als dieser Verlockung nachzukommen. Mit dem Blick auf ihre Weiblichkeit geheftet, krabbelte ich auf das Bett, war innerhalb von Sekunden über ihr, brachte mich in die richtige Position. Wir wollten beide nicht spielen, es ging um das eine, um nichts anderes. Hier sah ich ihr ins Gesicht, erfasste ihre weit geöffneten Augen, die mich anstrahlten. Beide zuckten wir zusammen, als ich meinen Unterleib absenkte, die prallte Eichel zwischen ihre Schamlippen führte. Hier verharrte ich einen Moment, beugte mich herunter und küsste sie sanft auf die Lippen.
„Lass uns unsere Augen schließen, an damals denken. Ich möchte es erleben, dich als den Jungen, der du gewesen warst!“, hauchte sie mir entgegen und ich bestätigte es ihr.
„Ja, lass es uns genießen. Ich werde dich als die sehen, die du warst und die du bist. Meine Traumfrau, diejenige, die ich in meinem Leben am meisten begehrt habe!“
Beide schlossen wir unsere Augen und in dem Moment, als ich Sabine als junge Frau in meinem Gehirn abrief, durchbrach ich ihre Enge, schob mich langsam in sie hinein.
Sabine heulte auf, ihre Beine legten sich um mich, hielten mich nicht nur gefangen, sondern zogen mich tiefer, konnten es nicht erwarten, dass wir uns miteinander vereinten.
Ihre Arme unterstützten diesen Vorgang, umschlagen mich ebenfalls, wollten dass ich mich auf sie legte, vollen Kontakt mir ihr bekam.
Ich konnte nichts dagegen machen, wollte es auch nicht. Im Gegenteil, ich kam ihrer Aufforderung nach, stützte mich lediglich auf meine Ellbogen ab, als ich mich ihrer Anweisung fügte, mich dabei in sie versenkte, bis sich unsere Unterleiber aufeinander pressten.
Wir keuchten, waren wie füreinander gemacht. Eng umschloss sie mich, ich spürte ihre Aufregung an meinem Stamm, der perfekt auf sie abgestimmt war.
Die Reibung war hoch, als ich mich in ihr bewegte, und ich fürchtete, es nicht lange genug auszuhalten. Die Gedanken an damals, die Bilder in meinem Kopf, die Wirklichkeit, verschmolzen miteinander, ließen mich in eine Welt der Leidenschaft eintauchen, aus der ich nie erwachen wollte. Dies wurde übertrumpft, als ich mich schneller in ihr bewegte, sie locker ließ, um mir dir Freiheit zu geben. Diese nutzte ich aus, spürte, wie sie mir entgegen kam. Sie forderte mich dazu auf sie zu nehmen, ihr Innerstes in Wallung zu bringen. Aufgeregt stieß ich zu, versenkte mich ein ums andere Mal in ihrem Geschlecht, spürte die Erregung in mir auf einen Höchststand anwachsen.
Sabine unter mir rekelt sich hin und her, kam mir entgegen, als ihre Beine mich losließen, sie ihren Unterleib mir entgegen stemmte, wenn ich auf sie herunter kam. Jetzt hatte ich die absolute Freiheit, konnte machen, was ich wollte. Daher beschleunigte ich, hörte sie unter mir stöhnen, sie geriet in einen Taumel der Lust, den ich angefacht hatte. Jetzt wollte ich ihn mit meiner Liebe löschen, ihr meine Leidenschaft vermitteln.
Sabine merke, wie ich zum Endspurt ansetzte, feuerte mich dazu an.
„Mach mich zu deiner Frau, gib es mir, las mich deine Lust spüren!“, rief sie mir entgegen und dieser Satz brachte mich zum Ende. Sabine heulte auf, als sie meine heiße Einspritzung tief in sich spürte, umwickelte mich mit Armen und Beinen, hielt mich fest, während ich sie mit meiner Gabe füllte.
Als ich aus diesem Traum erwachte, sah sie mich glücklich an und ich fühlte mich nicht gut, weil ich nicht gespürt hatte, dass sie ebenfalls gekommen war. Doch das schien sie nicht zu interessieren.
„Es war wunderbar, wie du deine Lust in mir erfüllt hast, es mitzubekommen. Ich danke dir dafür!“, flüsterte sie mir entgegen und ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte.
„Aber du hattest doch nichts davon!“, meinte ich und sie lächelte mich an.
„Mehr als du denkst und ich bin mir sicher, dass du das in dieser Nacht noch ändern möchtest. Ich laufe dir nicht weg und glaube mir, ich werde dich fordern, bis du nicht mehr kannst. Wir müssen verlorene Jahre aufholen!“