Orgelmusik
Eigentlich ist es schon seltsam. Da ist man ein denkender Mensch und kann sich trotzdem nicht so steuern, wie man es will. Mutter Natur übernimmt doch öfter als gewünscht die Regierung und man kann nichts dagegen tun.
So erging es mir am letzten Mittwoch. Ich musste zu einem wichtigen Meeting und da mein Auto in der Werkstatt war, fuhr ich mit dem Zug. An sich nichts weltbewegendes, nur war mir schon auf der Fahrt warm. Keine äußere Wärme, eher eine innere, die ich aber dem Umstand zuschrieb, dass ich etwas aufgeregt war. Immerhin ging es in dem Treffen um einiges für mich und ich war dementsprechend aufgeregt.
Wie es so ist, nahm ich natürlich eine Zugverbindung die mich so früh an mein Ziel brachte, dass ich zwei Stunden vor dem Temin auf dem Bahnhof stand. Das machte aber nichts, denn der Veranstaltungsort war in der Innenstadt und somit hatte ich noch Zeit ein wenig bummeln zu gehen.
Es war warm, nein eigentlich schon zu warm und schon nach einer halben Stunde suchte ich nach etwas Abkühlung. Das dumme war nur, dass ich in der Aufregung alles vergessen hatte, was mit Geld zu tun hatte. Von daher konnte ich nur mit großen Augen an den Läden vorbei gehen, die vielfache Variationen leckeren Eises verkauften. Aber schon wenig später konnte ich ein Ziel ausmachen, was zumindest Abkühlung versprach.
Vor mir erhob sich der mächtige Turm einer Kirche. Steil und spitz stieß er in den Himmel und ich sah eine Weile mit Interesse daran hinauf.
Eigentlich kann ich an Kirchen nicht vorbei gehen, besonders dann nicht, wenn sie alt sind und etwas architektonisch Interessantes bieten. Hier sah es jedenfalls so aus, denn schon der Baustil des Turms versprach kleinere Entdeckungen.
Als ich dann am Portal ankam, wurde gerade die Tür von innen aufgedrückt und zwei ältere Damen verließen das Gebäude. Sofort schlüpfte ich hinein und im gleichen Augenblick umgab mich die kühle, die ich erhofft hatte.
Stumm ging ich durch das vollkommen leere Kirchenschiff. Kein Mensch war außer mir noch hier und ich konnte schon nach wenigen Schritten spüren, wie die Atmosphäre von mir Besitz ergriff. Fast vollkommen still war es und nur die lautesten Geräusche von draußen waren im Hintergrund zu vernehmen, als ich mich andachtsvoll auf eine Bank setzte.
Mit erschrecken musste ich schon wenig später feststellen, dass meine innere Wärme nicht von meiner Aufregung stammte. Sie war anders, drängte mich dazu, etwas dagegen zu tun. Dabei wusste ich ebenfalls genau, dass dieses innere drängen nicht nachlassen würde. Im Gegenteil. Es würde sich immer weiter aufstauen und mir keine Ruhe lassen. Sehr schlecht, wenn man sich in einem Meeting konzentrieren musste. Aber wie sollte ich diese innere Hitze los werden, wie die Spannung abbauen?
Fast panisch sah ich mich um, konnte aber außer dem Beichtstuhl nichts entdecken, was mir Sichtschutz bieten könnte. Aber es nutzte einfach nichts. Also sah ich mich noch einmal um, überzeugte mich davon, dass ich alleine war und saß schon wenig später auf der harten Bank im inneren. Dann zog ich schnell die Tür zu und war endlich alleine.
Als meine Hände über den dünnen Stoff meiner Bluse strichen und gerade dabei waren, den Saum des Minirocks zu erreichen, erschrak ich leicht. Der Organist oder ein Schüler hatten anscheinend den Nachmittag zum üben ausgewählt. Sowohl hohe als auch tiefe Töne drangen durch das Holz des Beichtstuhls an meine Ohren und begleiteten jetzt mein tun. Besonders wenn die großen Basspfeifen bedient wurden, begann das Holz unter mir zu zittern und ich bezog es mit in mein Spiel ein.
Ich schloss meine Augen im Halbdunkel des engen Raums und fühlte, wie meine Fingerkuppen auf der nackten Haut meiner Beine ankamen. Hier hielten sie sich aber nicht lange auf, sondern wanderten zielsicher wieder weiter herauf, während sie den Stoff mit hoch schoben.
Meine Beine öffneten sich wie von selbst und schon stießen meine Finger gegen den inzwischen feucht gewordenen, zarten Stoff.
Die erste nur leichte Berührung ließ schon einen leichten Stromstoß durch meinen Körper fahren und mich willenlos werden. Ohne noch Kontrolle über mich zu haben, hob ich die Beine und drückte meine Füße, gegen die nur einen Meter von mir entfernte Tür. Jetzt konnte ich meine Beine auseinander fallen lassen und gewährte meinen Händen freie Fahrt.
Sofort schoben sie den inzwischen mehr als feucht gewordenen Stoff beiseite und tauchten in die nass Hitze die sie willkommen hieß. Während sich jetzt die eine Hand um die harte Lustperle kümmerte, schob ich zwei, schon wenig später drei Finger in mich hinein.
Der Organist hatte seine Fingerübungen beendet und begann jetzt ein bekanntes Stück zu spielen. Die Toccata von Bach setzte zart ein und steigerte sich schnell und unaufhaltsam. Lauter wurde es, die Bässe dröhnten durch das Holz und ich nahm alles in mein Spiel mit auf. Fieberte geradezu dem Finale entgegen, welches von mir ebenfalls sehnsuchtsvoll erwartet wurde.
Schneller und schneller fuhren meine Finger in mich hinein, begleiteten die inzwischen fast rasenden Töne, die mich umgaben.
Beide Höhepunkte waren nicht mehr aufzuhalten. Als die Musik ihren Höhepunkt erreichte, war es bei mir ebenfalls soweit. Ich schrie meine Lust aus mir heraus die sich mit den Tönen der Toccata vermischte. Dann brachen wir beide, die Musik und ich gleichzeitig zusammen. Meine Füße rutschten an der Tür nach unten und ich blieb noch einen Moment in gekrümmter Haltung sitzen. Dann ordnete ich so schnell es ging meine Kleidung, stand auf und öffnete die Tür.
Es war schon peinlich, denn anscheinend wussten einige Menschen, dass die Orgel zu dieser Zeit gespielt wurde. Mehrere Köpfe drehten sich in meine Richtung und sahen mich etwas verwirrt an. Ich senkte mein Haupt, dessen Gesichtsfarbe schnell rot geworden war und tat so, als wenn ich gar nicht dagewesen wäre. Dann schlich ich hinaus und war froh darüber, dass ich in einer fremden Stadt war. Niemand kannte mich.
Das Meeting konnte ich dann vollkommen entspannt und erfolgreich hinter mich bringen.